Malazgirt

Malazgirt (antiker Name Man(t)zikert, kurdisch Milazgir oder Kelê, von armenisch Manavazgerd) ist eine Stadt in der osttürkischen Provinz Muş mit etwa 20.000 Einwohnern. Sie liegt am Fluss Murat, 50 km nördlich des Vansees. Von dessen Hochplateau ist sie durch das 4058 m hohe Gebirge des Süphan Dağı getrennt.

Die Stadt, die im Jahre 100 auf griechisch Minouas hieß, war schon im Königreich Armenien ein wichtiger Handelsort. Im Jahr 1071 fand hier die Schlacht von Manzikert statt, in der die Seldschuken unter Alp Arslan das Byzantinische Reich besiegten. Durch den Verrat des Andronikos Dukas wurde eine Panik in Reihen des byzantinischen Heeres ausgelöst und der oströmische Kaiser Romanos IV. Diogenes geriet in Gefangenschaft.

Mit dieser Schlacht begann der langsame Niedergang von Byzanz und die Enthellenisierung Kleinasiens. Die um 1060 vorgedrungenen turkmenischen Seldschuken eroberten in der Folge große Teile Anatoliens; ab 1300 herrschten die ihnen verwandten Osmanen. Im 12. Jahrhundert konnte Byzanz infolge der Kreuzzüge die westlichen Küstenregionen und einen Teil des Kernlandes für einige Jahrzehnte zurückerobern.

Ein großer Teil der mittelalterlichen Stadtmauer aus schwarzem Basalt blieb erhalten. Eine Inschrift über einem der Stadttore stammt vermutlich vom Anfang des 13. Jahrhunderts.