Çarşamba

Çarşamba (türkisch für „Mittwoch“) ist eine Stadt in der türkischen Provinz Samsun.

Sie bildet das Zentrum des gleichnamigen Landkreises, zu dem insgesamt 105 Dörfer gehören. Die Stadt ist 33 km von der größten Hafenstadt des Schwarzen Meeres Samsun entfernt. Durch die Stadt fließt der Yeşilırmak und mündet als Çarşamba-Delta ins Schwarze Meer. Im Südwesten des Landkreises befindet sich die Çakmak-Talsperre.

Einwohnerzahlen

Laut Volkszählung 2008 hat die Stadt 58.966 Einwohner von insgesamt 138.290 Einwohnern des Bezirkes Çarşamba. Die restlichen Bürger leben in den übrigen Dörfern und kleinen Orten. Çarşamba liegt von den 850 Bezirken (İlçe) der Türkei auf Platz 113 der Einwohnerzahlen.

Çarşamba

Geschichte

Um etwa 4.000 v. Chr. wurde das Gebiet des heutigen Çarşamba erstmals besiedelt und wurde zeitweise von den Hethitern beherrscht. 670 v. Chr. kam die Stadt unter die Herrschaft der Milesier und wurde Teil der Kolonie von Amisos (Samsun). Im 6. Jahrhundert vor Christus wurde die Stadt durch die Perser besetzt, 63 v. Chr. wurde sie dem römischen Reich eingegliedert. Im 11. Jahrhundert wurde Çarşamba durch die türkischen Seldschuken erobert. 1185 teilte der seldschukische Sultan sein Reich für seine elf Söhne in elf Gebiete auf. Rüknettin Süleyman Şah bekam die Region, in der auch Çarşamba liegt. Nach dem Ende des seldschukischen Reiches wurde Çarşamba Zentrum des türkischen Fürstentums der Canik, welches von fünf Fürsten geführt wurde, wovon die Taceddinoğulları (Söhne Taceddins) Çarşamba und Umgebung beherrschten. 1428 wurde es dem osmanischen Reich eingegliedert und zeitweilig von Yörgüç Paşa, Hoca Ali Paşa, Hazinedaroğulları verwaltet. Im 17. Jahrhundert befand sich westlich des Flusses ein christliches Viertel. Um 1847 wurde das Gebiet um Samsun aus der Provinz Sivas aus- und in die Provinz Trabzon eingegliedert. Im Jahre 1870 wurde Çarşamba zur Stadt (kaza) erhoben. Zu diesem Zeitpunkt gehörten der Stadt 32.153 Männer, 9.200 Hausfamilien (ein Haus bzw. eine Wohnung pro Familie) und 119 Dörfer an.

Am türkischen Befreiungskrieg nahm ein Großteil der jungen Bevölkerung teil. 1920 wurde Topal Osman Ağa (Osman der Lahme) beauftragt, die griechischen und armenischen Gruppierungen in den Bergen unschädlich zu machen. Nachdem die Sicherheit der Stadtbewohner gewährleistet war, wanderten allmählich wieder mehr Menschen nach Çarşamba ein.

1923 wurde Çarşamba ein Bezirk (İlçe) der neu gegründeten Türkei. 1925 wurde eine Bezirksverwaltung gegründet.