Polatlı

Polatlı ehemals Polad ist eine Kreisstadt und Landkreis der türkischen Provinz Ankara. Der 3465 km² große Landkreis liegt im Südwesten der Provinz und grenzt an die Provinzen Eskişehir und Konya.

Etymologie und Geschichte

Der Name Polatlı stammt von turkmenischen Stämmen, die ab dem 16. Jahrhundert hier siedelten. Der Stammesname selber ist persisch und bedeutet Stark oder Eisen. In osmanischen Urkunden tauchen auch die Varianten Polatlu und Polatluca auf.

In der Antike gehörte die Gegend zu Phrygien. Etwa 10 km nordwestlich der Stadt Polatlı liegt die antike Stadt Gordion. Die Stadt stand für mehrere Jahrhunderte unter osmanischer Herrschaft. Während des türkischen Befreiungskrieges 1919–1922 fand in der Nähe Polatlıs die wichtige Schlacht am Sakarya zwischen Türken und Griechen statt. Nach der Gründung der Republik 1923 bekam die Stadt 1926 den Status einer Belediye.

Bewohner

1907 zählte das Vilayet Ankara 344.019 muslimische und 19.531 nicht-muslimische Einwohner. Nach dem türkischen Befreiungskrieg und dem Bevölkerungsaustausches zwischen der Türkei und Griechenland wurden auch die Griechen Ankaras gegen Türken aus Griechenland ausgetauscht. Bei einer Volkszählung im März 1927 lebten in Polatlı 10.838 Türken, 2.557 Tataren, 742 Kurden und 312 Bosniaken. Heute hat der Landkreis Polatlı 82 Dörfer.