Susurluk

Susurluk ist eine Kreisstadt im Westen der Türkei zwischen Bursa und Balıkesir in der Provinz Balıkesir. Seit einer Gebietsreform 2012 ist die Kreisstadt flächen- und einwohnermäßig identisch mit dem Landkreis.

Sie wurde 1877/1878 nach dem osmanisch-russischen Krieg von bulgarischen, kaukasischen und turkmenischen Flüchtlingen besiedelt.

In der Umgebung von Susurluk werden hauptsächlich landwirtschaftliche Produkte wie Milch, Käse und Yoghurt industriell produziert.

Bekannt wurde der Ort durch den Verkehrsunfall von Susurluk am 3. November 1996, wo eine politische Verbindung von Mafia, Polizei und Staat aufflog und in der Regierung von Ministerpräsidentin Tansu Çiller eine Regierungskrise auslöste; bei dem Unfall kam der Rechtsterrorist und Drogenhändler Abdullah Çatlı, ein führendes Mitglied der rechtsextremen Organisation „Graue Wölfe“, ums Leben, während der Parlamentsabgeordnete der DYP und Führer von mehreren Dorfschützereinheiten, Sedat Edip Bucak, schwerverletzt wurde. Aufgrund des Drucks und der Diskussionen über die Verstrickung des türkischen Staats in illegale Machenschaften (siehe Tiefer Staat) traten der damalige Innenminister Mehmet Ağar und mehrere hohe Beamte zurück.