Erzincan (Provinz)

Erzincan (zazaisch und kurdisch Erzingan, Erzıngan; armenisch Երզնկա (Transkription: Erznka)) ist eine Provinz im Osten der Türkei mit der gleichnamigen Hauptstadt Erzincan. Nachbarprovinzen sind im Osten Erzurum, im Westen Sivas, im Süden Tunceli, im Südosten Bingöl, im Südwesten Elazığ und Malatya, im Norden Gümüşhane und Bayburt und im Nordwesten Giresun. Erzincan liegt auf einer Höhe von 1185 m.



Sehenswürdigkeiten in Erzincan


Erzincan, eine historische Provinz im Osten der Türkei, bietet eine Vielzahl von kulturellen und natürlichen Attraktionen. Hier sind einige der bemerkenswertesten Orte:

Girlevik-Wasserfall:

Dieser wunderschöne Wasserfall liegt inmitten der Natur und beeindruckt mit seiner Größe und Magie. Mal fließt mehr Wasser, mal weniger. Ein Ort, den ich jedem empfehle.

Kemaliye Karanlık Kanyon:

Die Schluchten von Kemaliye sind ein Abenteuer für Naturliebhaber. Hier kannst du atemberaubende Aussichten genießen.

Ekşisu Mesire Alanı:

Ein Park, der sich perfekt für einen entspannten Spaziergang eignet.

Ali Demirsoy Doga Tarihi Muzesi:

Ein Naturkundemuseum, das die Tier- und Pflanzenwelt der Region präsentiert.

Erzincan Saat Kulesi:

Dieser Uhrturm ist ein Wahrzeichen der Stadt und bietet einen Blick über Erzincan.


Terzibaba Mezarligi:

Ein historischer Friedhof mit einer reichen Vergangenheit.


Otlukbeli Golu:

Ein See mit geologischen Formationen und einer malerischen Umgebung.


Erzincan hat noch viele weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten.


Bevölkerung

2015 lebten hatte Erzincan 222.918 Einwohner, wobei alleine 94.598 (Stand 2011) in der Stadt Erzincan leben. Im Vergleich dazu betrug die Bevölkerung im Jahr 2000 316.841. In Erzincan leben Türken, Kurden und Zaza.

Religion

In Erzincan leben sowohl Sunniten als auch Aleviten. Ursprünglich sind ungefähr die Hälfte der Bevölkerung Erzincans Aleviten. Da die Mehrheit der Dörfer alevitisch ist, waren Aleviten weit stärker von der Auswanderung betroffen als Sunniten.

Hidir Abdal Sultan ist ein Heiliger bei den Aleviten. Sein Grabmal liegt im Dorf Ocak (Kemaliye). Er war Sohn von Karaca Ahmet Sultan. Hidir Abdal Sultan gründete einen alevitischen Orden und hat ebenso wie sein Vater das Alevitentum in Anatolien verbreitet. Anlässlich seiner Ehrung findet jedes Jahr im August eine Feierlichkeit in seinem Dorf statt.

Hasan Efendis Grabmal im Dorf Başköy (Çayirli) ist ebenso ein berühmter und wichtiger Heiliger bei den Aleviten.

Erdbeben

Erzincan liegt in einem hochgradig gefährdeten Erdbebengebiet. 1939 gab es ein großes Erdbeben, wobei die Stadt Erzincan komplett zerstört wurde. Das letzte große Beben gab es 1992 mit einer Stärke von 6,8 und etwa 650 Todesopfern.

Sehenswürdigkeiten

Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten gehört der Çağlayan-Wasserfall, der sich in der Gemeinde Çağlayan befindet und ungefähr 35 km von der Stadt entfernt liegt. Unten beim Wasserfall gibt es einige Restaurants und Picknickplätze, die vor allem in den Sommermonaten gut besucht sind. Oben am Berg liegt das Kırklar Türbesi, ein von Aleviten besuchtes Grabmal. 

Geschichte

Erzincan gehörte zum Reich der Hurriter, bis die Hethiter dieses Gebiet eroberten. Nach dem Niedergang der Hethiter um 1200 v. Chr. herrschten die Urartäer ab 900 v. Chr. Erzincan lag an der nördlichen Grenze ihres Reiches. Nach der Niederlage der Urartäer gegen die Assyrer und dem Einfall der Skythen und Kimmerier gelangte dieses Gebiet unter die Herrschaft der Meder. 550 v. Chr. wurden auch hier die Meder von den Persern abgelöst. Danach war das Gebiet Teil Armeniens. Nach Alexander dem Großen herrschten ab 70 v. Chr. die Römer nach ihrem Sieg über dem armenischen König Tigranes II. über Erzincan. Erzincan wurde zum Schauplatz der Kämpfe der Byzantiner gegen die Parther bzw. Sassaniden. 629 eroberten die Byzantiner unter Heraklios Erzincan von den Sassaniden zurück. Unter dem Kalifen Osman eroberte Habib bin Mesleme im Jahr 655 Erzincan. Nach Rückeroberung durch die Byzantiner eroberte der Vali von Malatya im Jahr 859. Erzincan für die Araber zurück. Mengücek Ahmet Gazi eroberte für den Turkmenenherrscher Alp Arslan um 1110 unter anderem Erzincan und gründete hier eine Familiendynastie, die aber nicht lange bestand.

1228 fiel Erzincan an den Seldschuken Kai Kobad I. Wenig später plünderten die Mongolen das Gebiet. Bis 1335 blieb Erzincan unter der Herrschaft der Ilchane. Nach den Akkoyunlar und der ersten Herrschaft der Osmanen fiel Erzincan 1402 an Timur. Nach Timur herrschten die Akkoyunlar bis 1473, die dann von den Osmanen besiegt wurden.

Am 11. August 1473 fand in Erzincan die Schlacht von Otlukbeli statt. Fatih Sultan Mehmet mit 100.000 osmanischen Soldaten aus Westanatolien traf auf Uzun Hasan und seine 70 000 Akkoyunlu-Soldaten aus Ostanatolien. Die Schlacht endete mit einer Niederlage für Uzun Hasan.

Im Jahre 1502 hat Schah Ismail aus dem Iran Erzincan erobert und zu seinem Stützpunkt gemacht. Aber nach 1514 gelangte Erzincan endgültig unter die Herrschaft der Osmanen.

In den Sommermonaten des Jahres 1915 rückte der russische General, der zugleich Führer der russischen Kaukasischen Armee und Sieger der Schlacht von Sarıkamış war, General Judenitsch nach Zentralanatolien vor und erreichte Erzincan.

Das nächste große Ereignis war die Vertreibung der armenischen Bevölkerung im Jahre 1915. 1923 wurde Erzincan Teil der Türkei.

Landkreise

Die Landkreise sind:

Geographische Gebiet Erzincan Kemah Erzincan  İliç Tercan Otlukbeli Kemaliye Refahiye Çayırlı Üzümlü