Hakkâri (kurdisch Colemêrg, syrisch-aramäisch: ܐܰܟ݁ܳܪܳܐ Akkare) ist eine der 81 türkischen Provinzen. Sie liegt im gebirgigen südöstlichsten Teil der Türkei und grenzt im Osten an den Iran und im Süden an den Irak. In ihrem Norden liegt Van und im Westen Şırnak. Hauptstadt ist das gleichnamige Hakkâri. Die Einwohnerzahl beträgt 267.813 (Stand 2016).
In der östlichsten Ecke der Türkei liegt die fesselnde Region Hakkâri, die mit einer reichen Geschichte und atemberaubender Natur aufwartet. Die historischen Stätten und touristischen Attraktionen dieser Region wecken Neugierde und erzählen von einer Vergangenheit, die Tausende von Jahren zurückreicht. Hier sind einige der bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten:
Tarihi Değirmen (Historische Mühle):
Diese alte Mühle ist ein Zeugnis der traditionellen Lebensweise in Hakkâri.
Beyaz Şelale (Beyaz-Wasserfall):
Ein beeindruckender Wasserfall, der sich durch die grünen Wälder schlängelt.
Cilo Buzulları (Cilo-Gletscher):
Für Abenteuerlustige bieten die Cilo-Gletscher spektakuläre Wanderwege und atemberaubende Ausblicke.
Sat Glacial Lakes (Sat-Gletscherseen):
Diese Seen sind von majestätischen Bergen umgeben und bieten eine malerische Kulisse.
Tarihi Taş Evler (Historische Steinhäuser):
Die alten Steinhäuser von Hakkâri sind ein Spiegelbild der regionalen Architektur.
Meydan Medresesi (Meydan-Medrese):
Eine historische Medrese, die Einblicke in das religiöse Leben vergangener Zeiten bietet.
Cennet Cehennem Vadisi (Tal des Paradieses und der Hölle):
Ein mystisches Tal mit faszinierenden geologischen Formationen.
Gêlezu Şelalesi (Gêlezu-Wasserfall):
Ein weiterer beeindruckender Wasserfall, der die Besucher in Staunen versetzt.
Şine Dağı (Şine-Berg):
Für Bergsteiger und Naturliebhaber ist der Şine-Berg ein lohnendes Ziel.
Mar Şalita (Mar-Kirche):
Eine antike Kirche, die die spirituelle Geschichte der Region widerspiegelt.
Hakkâri ist ein Ort, der es verdient, entdeckt zu werden – sei es für seine atemberaubende Landschaft oder seine reiche kulturelle Vergangenheit
Die Provinz hat eine Fläche von 7.121 km² und liegt über 1700 m hoch. Hakkâri ist ein sehr gebirgiges Gebiet. Es gibt mindestens 30 Berge, die über 3000 m hoch sind. Der höchste ist der Cilo Dağı (Reşko), der 4116 m hoch ist, gefolgt von den Gipfeln Mordağ (3810 m), Sandil (3818 m) und Geveruki (3680 m). Hakkâri besteht zu 10 % aus Plateaus. Bekanntere unter ihnen sind Kandil, Shandil, Berçelan, Kanimehan und Vare Berkizan.
Hakkâri ist seit alters her von Menschen besiedelt. Es gibt prähistorische Felszeichnungen, deren Datierung und Zuordnung nicht klar ist.
Von den Assyrern stammen die ersten Berichte über diese Region. Sie berichteten von unabhängigen Fürstentümern Hubuškia und Zamua (900-700 v. Chr.). Zwei dieser Fürsten oder Könige hießen Hubuşki Kaki(a) und Data(na). Der Ursprung dieser Namen ist hurritisch. Manchmal tauchten diese Namen im Zusammenhang mit den Nairi auf. Aus den Quellen wird deutlich, dass die Fürstentümer aus Stammeskonföderationen bestanden. Diese Lebensart hat sich bei den Einwohnern Hakkâris bis zur Gegenwart erhalten. Nach den Einfällen der Assyrer nach Anatolien schlossen sich die Stämme der Nairi zusammen. Als Gegenspieler der Assyrer traten die Urartäer auf den Plan. Das erste urartäische Reich bestand vom 9. Jahrhundert bis zum 6. Jahrhundert v. Chr.
Im Jahre 1515 geriet die Region unter osmanische Oberhoheit. Allerdings bestand die Oberherrschaft des Sultans nur nominell. Es wurde eine Zeit lang als Sandschak des Vilâyet Vans betrachtet. In Wirklichkeit stand es unter der erblichen Herrschaft kurdischer Prinzen, die als Sandschak-Beyi fungierten (Fürstentum Hakkâri). Erst Mitte des 19. Jahrhunderts setzte die Pforte ihre Oberhoheit durch und machte es 1876 zu einem eigenständigen Vilayet. Bereits 1888 wurde es wieder der Provinz Van angegliedert. Bis zum Völkermord an den Aramäern im Ersten Weltkrieg lebten hier zahlreiche und auch wehrhafte Stämme Syrisch-nestorianischer Christen.
Hakkâri war der Name eines kurdischen Stammes, der in der Nähe des Vansees lebte. Arabische Historiker und Geographen nannten die Region Hakkāriyya. Der syrisch-aramäische Name für Hakkâri ist Akkare und bedeutet Landwirt.[3][4] In dem sogenannten Geniza-Dokument aus dem frühen 12. Jahrhundert wird der Name in der heutigen Form bereits erwähnt. Verwaltungszentrum und Sitz der Hakkâri-Fürsten war Çölemerik. Die Armenier nennen diese Stadt Ilmar, die Assyrer Gülarmak und die Mamluken, die auch hier herrschten, Colamerg. Die Kurden nennen es Colemerg und auf Türkisch heißt es Çölemerik. Heute heißen Stadt und Provinz Hakkâri.
Die Bevölkerungsmehrheit stellen die Kurden. Die vier Dörfer Beyyurdu, Boğazköy, Uğuraçan und Yaylapınar werden ausschließlich von Türken bewohnt und liegen alle im Landkreis Şemdinli. Von den einst zehntausenden syrischen Christen (auch Aramäer/Assyrer genannt) leben heute nur noch einige Personen in der Provinz Hakkâri wie im Dorf Konak.
Die Landkreise der Provinz Hakkâri sind: