Elbistan

Elbistan (kurdisch: Albistan) ist der zweitgrößte Landkreis der türkischen Provinz Kahramanmaraş. Die Einwohnerzahl liegt bei etwa 142.168 Personen (2014). Im Landkreis leben zum größten Teil alevitische Kurden (Sina-Milî-, Alxasî- und Atmî-Stämme). In den 1960er und 1970er Jahren sind viele Bürger der Stadt und des Landkreises als Gastarbeiter oder politisch Verfolgte nach Europa ausgewandert.

Der größte Ort im Landkreis Elbistan ist Demircilik mit 1.493 Einwohnern und einem eigenen Dialekt. Ungefähr 3.500 Menschen des Ortes leben heute bereits in der zweiten Generation im Ausland oder in größeren Städten der Türkei, wie Istanbul oder Ankara

Geografie

Elbistan liegt in einer Höhe von 1150 m über NN am Sögütlü-Bach, der eine Quelle des Ceyhans ist, in einer weiten wasserreichen Ebene. Die Ebene ist von dem Taurusgebirge umgeben. Der Şar Dağı mit einer Höhe von 1300 m liegt in der Nähe der Stadt. In der Antike war die Stadt Arabissos (das heutige Afşin) Zentrum der Ebene. 

Geschichte

In der ausgehenden Bronzezeit war Elbistan als Lawazantiza Teil von Kizzuwatna und wurde schließlich unter Šuppiluliuma I. (ca. 1355–1320 v. Chr.) dem hethitischen Großreich angegliedert.

Mit dem Niedergang der Stadt Arabissos, welche im 10. Jahrhundert durch die Hamdaniden zerstört wurde, wuchs die Bedeutung Elbistans in der Region. Nach der Schlacht von Manzikert 1071 war Elbistan Teil des Herrschaftsgebietes des ehemaligen byzantinischen Generals Philaretus Brachamius, der von Germanikeia (Kahramanmaraş) aus versuchte, die Reste des Reiches im Südwesten zusammenzuhalten. Zwischen 1097 und 1105 gehörte Elbistan den Kreuzfahrern. Später wechselte Elbistan oft zwischen den Danischmenden, den Seldschuken von Rum und dem Fürstentum Antiochia, bis es 1201 Teil des seldschukischen Reiches wurde.

1277 schlugen hier die Mamluken von Ägypten die Tschupaniden aus dem Iran vernichtend. Ab 1339 war Elbistan Hauptstadt der Dynastie der Dulkadir. Die Stadt Elbistan wurde 1400 von Timur und 1507 von den iranischen Safawiden geplündert und zerstört. 1515 eroberten die Osmanen Elbistan. Elbistan blieb bis 1923 osmanisch.