Silifke

Silifke ist eine Stadt und ein Landkreis in der Provinz Mersin in der Süd-Türkei, an den Ufern des Göksu am Fuße des Taurusgebirges. Seit einer Gebietsreform 2014 ist die Stadt flächen- und einwohnermäßig identisch mit dem Landkreis.

Geschichte

In der Antike hieß die Stadt Seleukia (gr. Σελεύκεια) am Kalykadnos (heute Göksu). Sie wurde zu Beginn des 3. Jahrhunderts v. Chr. von Seleukos I. Nikator gegründet und (wie auch eine Reihe anderer seleukidischer Stadtgründungen) nach dem Herrscher benannt. Die Bewohner von Holmi wurden hierher umgesiedelt (Stephanos von Byzanz; Strabon 14, 670). Nach Stephanos von Byzanz war der alte Name von Seleukeia Huria. William Foxwell Albright will Silifke mit dem luwischen Ura gleichsetzen, worin ihm André Lemaire und Hélène Lozachmeur gefolgt sind

Unter den Römern wurde Seleukia (lat. Seleucia ad Calycadnum) zur Hauptstadt von Isaurien. Unter dem Namen Seleucia in Isauria ist es noch heute ein Titularbistum der römisch-katholischen Kirche.

Im Mittelalter war die Stadt zeitweilig Hauptstadt des Königreiches Kleinarmenien.

Kaiser Friedrich Barbarossa ertrank 1190 auf dem Dritten Kreuzzug nahe der Stadt im Göksu, der damals Saleph hieß.

Sehenswürdigkeiten

Burg von Silifke und Göksu

An der Stelle der antiken Akropolis steht die byzantinische Zitadelle von Silifke, die eine gute Aussicht über die Stadt und das Tal des Göksu bietet. Auf dem Weg dorthin liegt eine zwölf Meter tiefe, über eine Wendeltreppe zugängliche Zisterne. An der İnönü Caddesi liegt ein römischer Tempel, der entweder Zeus, Apollon oder Aphrodite geweiht war. Zwei Kilometer westlich liegt der frühchristliche Wallfahrtsort der heiligen Thekla (Ayathekla). Von Silifke nach Norden führt eine Landstraße nach Demircili, das in der Antike unter dem Namen Imbriogon ein Erholungsort der wohlhabenden Bürger von Seleukeia war. Von dort führt der Weg über İmamlı weiter nach Uzuncaburç, dem antiken Olba, von dem eine Anzahl bemerkenswerter Bauten erhalten sind. Die nach Westen gehende Küstenstraße D-400 führt zu weiteren Ruinen antiker Orte sowie zu den Burgen Liman Kalesi und Tokmar Kalesi.

In der Nähe von Atakent, dem antiken Korasion, 10 km östlich, liegen die Ruinenstätten von Karakabaklı, Işıkkale, Aşağı Dünya, Sinekkale, Paslı, Tekkadın und das Grabmal Mezgit Kalesi. Im Dorf Narlıkuyu 25 km östlich kann das Mosaik der drei Grazien besichtigt werden, nahe dabei liegen die Korykischen Grotten, zwei große Einsturzdolinen, die Burg Mancınıkkale, die Kirche von Hasanaliler und der römische Gutshof Keşli. Nochmals etwa 10 km weiter liegen die antiken Städte Korykos mit der Mädchenburg und der Landburg, Elaiussa Sebaste und Kanytelleis sowie bei Kızkalesi die antiken Orte Cambazlı, Öküzlü, Çatıören, Emirzeli und die Adamkayalar genannten römischen Felsengräber. Bei Gülnar, 40 km westlich liegt die antike Festungsanlage Meydancıkkale. Teile des dortigen Münzfunds sind im Archäologischen Museum von Silifke ausgestellt. An der nach Mut im Nordwesten führenden Straße liegt beim Dorf Keben in einer steilen Felswand das hethitische Felsrelief von Keben.