Der Landkreis Baklan, gelegen in der Provinz Denizli, erstreckt sich über rund 283 km² und liegt auf circa 950 m Höhe über dem Meeresspiegel. Mit etwa 5.300 Einwohnern (Stand 2022) ist er deutlich dünner besiedelt als die meisten Regionen – nur etwa 19 Personen pro km².
Seit der Gebietsreform von 1990 ist Baklan ein eigenständiger Landkreis – vorher gehörte es zum Bezirk Çal. Die Stadt selbst liegt rund 62 km nordöstlich von Denizli-Mitte und schmiegt sich an die Ausläufer des Beşparmak-Gebirges (ca. 1307 m).
Geographie & Landwirtschaft: Das prägenden Gelände ist die flache, fruchtbare Baklan Ovası (Baklan-Ebene), die als eines der ertragreichsten Agrargebiete der Region gilt. Die Landwirtschaft spielt die zentrale Rolle – Getreide, Tabak, Gemüse und Weizen sind häufige Anbauprodukte, unterstützt durch traditionelle Bewässerungssysteme. Lokale Märkte versorgen Stadt und umliegende Dörfer.
Kulturelle & historische Bedeutung: Der Name „Baklan“ leitet sich möglicherweise aus alten Siedlungen namens Lounda oder Lakèrion ab – Gebiete, die bereits im byzantinisch-seljukischen Grenzkonflikt um 1176 eine strategische Rolle spielten. Zeitweise war der Ort als Dedeköy bekannt – benannt nach dem spirituellen Führer Dede, insbesondere nach Alp Eren Hüsamettin Gazi Bey, dessen Türbe bis heute in der Stadt präsent ist.
Verkehr & Lage: Aufgrund seiner Lage auf der Route zwischen Denizli und Ankara war Baklan immer ein wichtiger Durchgangsort. Heute erreicht man es über gut ausgebaute Straßen, und es dient als ruhiger Gegenpol zur quirligen Provinzhauptstadt.
Orte und Mahalle in Baklan
Der Landkreis Baklan besteht aus insgesamt 15 Mahalle. Jedes Dorf trägt zur Kultur und Landwirtschaft der Region bei und hat seine eigene Atmosphäre:
Baklan (Zentrum): Verwaltungssitz des Landkreises, kleine Märkte, Schulen und das Herz des öffentlichen Lebens.
Boğaziçi: Landwirtschaftlich geprägtes Dorf, bekannt für Tabakanbau und traditionelle Feste.
Dağal: Am Fuß der Hügel gelegen, mit Blick auf die Baklan Ovası – ruhiger, naturverbundener Lebensstil.
Kızılca: Freundliches Dorf mit Weizenfeldern und weitläufigen Ebenen rundherum.
Gürlük: Ein von Wasserquellen umgebenes Mahalle, das für seine grüne Umgebung geschätzt wird.
Çataloba: Kleines Dorf zwischen Feldern, geprägt durch Viehzucht und enge Dorfgemeinschaft.
Konak: Historisch interessant durch alte Dorfhäuser, die vom traditionellen Landleben erzählen.
Karaköy: Bauernort mit reicher Kultur, bekannt für Gastfreundschaft und landwirtschaftliche Märkte.
Beyelli: Ländlich-beschaulich, geprägt von weiten Kornfeldern und Sonnenblumen im Sommer.
Kavaklar: Benannt nach Pappelbäumen, die das Dorfbild prägen – ruhige Wege und kleine Höfe.
Gökpınar: Umgeben von Quellen („pınar“ = Quelle), landschaftlich reizvoll und wasserreich.
Kuşçular: Übersetzt „die Vogelhalter“ – das Dorf ist bekannt für seine Naturverbundenheit und Tierhaltung.
Kızılcıktepe: Hügeliger Ort mit Aussichtspunkten, ideal für Sonnenuntergänge über der Ebene.
Hadim: Traditionelles Dorf mit landwirtschaftlichem Schwerpunkt, stark verwurzelt im Gemeindeleben.
Han Yıkığı: Bedeutet „zerstörte Karawanserei“ – hier finden sich Reste alter Bauwerke, ein stiller Ort voller Geschichte.
Sehenswürdigkeiten in Baklan
Auch wenn Baklan klein wirkt, birgt der Landkreis eine überraschende Fülle an Kultur, Geschichte und Natur. Wer genau hinschaut, entdeckt nicht nur bekannte, sondern auch versteckte Schätze:
Hüsamettin-Dede-Türbesi: Im Zentrum von Baklan gelegen, erinnert dieses Mausoleum an den mutigen Alp Eren Hüsamettin Gazi Bey. Pilger besuchen den Ort für Gebete und stille Momente der Einkehr.
Çalkebir Höyük: Ein archäologischer Hügel mit Spuren aus der Bronzezeit. Ausgrabungen brachten Keramiken und Siedlungsreste ans Licht – ein Hinweis auf die frühe Bedeutung der Region.
Baklan Ovası: Die weite Ebene erstreckt sich bis zum Horizont. Fruchtbare Felder, sanfte Winde und ein Panorama, das besonders bei Sonnenaufgang magisch wirkt.
Beşparmak Dağı: Das nahe Gebirge (1307 m) ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und bietet eindrucksvolle Ausblicke über Baklan und die angrenzenden Landkreise.
Hidden Gems
Han Yıkığı: Reste einer alten Karawanserei, verborgen am Dorfrand. Heute eine stille Ruine, die vom regen Handel vergangener Jahrhunderte erzählt.
Kızılcıktepe: Ein kleiner Hügel mit weiter Sicht über die Ebene. Besonders schön am Abend, wenn die Sonne rot über den Feldern versinkt.
Gökpınar Quellen: Abseits der Straßen findet man kleine Wasserquellen, die den Ort mit Leben versorgen – ein idyllisches Ziel für Ruhesuchende.
Alte Dorfhäuser in Konak: Traditionelle Bauweise aus Lehm und Holz, teils verlassen, teils noch bewohnt – ein Fenster in die Vergangenheit.
Legenden aus Baklan
In der weiten Baklan Ovası flüstert der Wind von vergangenen Zeiten. Man erzählt, dass die Ebene nachts die Stimmen alter Hirten trägt. Wanderer berichten, sie hätten in sternklaren Nächten Lieder gehört, die wie ein Echo aus längst vergessenen Jahrhunderten klingen.
Eine andere Legende spricht von einer goldenen Sichel, die einst ein Bauer in der Erde fand. Sie soll von den Göttern gesandt worden sein, um reiche Ernten zu sichern. Bis heute glauben viele, dass die Felder der Ebene durch diesen göttlichen Segen besonders fruchtbar bleiben.
Sagen von Hüsamettin Dede
Hüsamettin Dede, ein spiritueller Anführer, kam der Überlieferung nach im 12. Jahrhundert in diese Region. In den Jahren nach der Schlacht von Myriokephalon (1176) soll er mit seinen Gefährten durch Baklan gezogen sein, um die Dorfbewohner zu stärken und sie vor feindlichen Angriffen zu schützen.
Eine Sage erzählt, dass er während einer Dürre seine Hände zum Himmel erhob – und Regen fiel auf die Ebene. Eine andere Überlieferung sagt, dass sein Pferd mit einem einzigen Hufschlag eine Quelle im Boden öffnete. Deshalb gilt er bis heute als Beschützer der Felder und Hüter der Ernte.
Am Mausoleum, der Hüsamettin-Dede-Türbesi, zünden Einheimische Kerzen an und sprechen Gebete. Manche glauben, dass ein Wunsch, der hier ausgesprochen wird, sich noch im selben Jahr erfüllt.
Orte und Mahalle in Baklan
Baklan (Zentrum): Verwaltungssitz, Wochenmarkt, Schulen; ruhiger Kern des Landkreises.
Boğaziçi: Landwirtschaftlich geprägt, Tabak und Gemüse; dörfliche Feste und Nachbarschaft.
Dağal: Am Hügelrand mit Blick auf die Ebene; naturverbundener Alltag und weite Felder.
Kızılca: Traditionelles Dorf mit Weizenfeldern; gelassene, freundliche Atmosphäre.
Gürlük: Wassernahe Lage und grüne Gärten; ideal für Spaziergänge zwischen Obstbäumen.
Çataloba: Kleines Dorf zwischen Ackerflächen; Viehzucht und enge Dorfgemeinschaft.
Konak: Alte Dorfhäuser erzählen vom ländlichen Leben; still, ursprünglich, fotogen.
Karaköy: Bauernort mit gelebter Tradition; Hofläden und saisonale Erntearbeiten.
Beyelli: Weite Kornfelder, im Sommer Sonnenblumen; beschauliches Dorfleben.
Kavaklar: Benannt nach Pappeln; ruhige Wege, kleine Höfe, viel Schatten im Sommer.
Gökpınar: Quellen („pınar“) in der Umgebung; frisches Wasser und grüne Ränder.
Kuşçular: „Vogelhalter“ – naturverbunden, Tierhaltung und handwerkliche Tradition.
Kızılcıktepe: Hügel mit weitem Blick über die Ovası; besonders schön bei Sonnenuntergang.
Hadim: Stark landwirtschaftlich; geerdetes Dorf mit engem Gemeinschaftsgefühl.
Han Yıkığı: „Zerstörte Karawanserei“ – stille Ruinenreste und Spuren alter Wege.