Çeşme

Çeşme [ˈtʃɛʃmɛ] (griechisch Κρήνη Krí̱ni̱, dt. früher auch Tschesme oder Tscheschme) ist ein türkischer Ferienort mit 39.243 Einwohnern, etwa 80 Kilometer westlich von Izmir, und gleichzeitig ein Landkreis der Provinz Izmir. Nach einer Gebietsreform ist die Stadt einwohner- und flächenmäßig identisch mit dem Landkreis. Der Name Çeşme (türkisch für ‚Brunnen‘) leitet sich von der großen Zahl derselben ab.

Geschichte

Historisch bedeutsam wurde der Ort durch die Seeschlacht von Çeşme vom 5. bis 7. Juli 1770, in der die osmanische Flotte von der Flotte Russlands vernichtet wurde. Dieses Ereignis wurde durch Jakob Philipp Hackert im Auftrage der Zarin Katharina II. gemalt. Da er jedoch keine Seeschlacht erlebt hatte, wurde dem in Italien ansässigen Hackert eine alte Fregatte ausgesucht und dort in die Luft gesprengt, damit er davon sich einen Eindruck machen konnte. Das war möglich, weil die russische Flotte gerade anwesend war. Dieses Ereignis war spektakulär. Der Zyklus der Seeschlacht geriet Hackert zur Zufriedenheit der Zarin. Gleichwohl erfuhr die Darstellung der brennenden türkischen Fregatte durch Hackert wegen unrichtiger Darstellung von den Zeitgenossen auch Kritik. Auch der Russe Iwan Aiwasowski malte diese Seeschlacht.

Nach Çeşme wurde zu Ehren der Schlacht Mitte des 19. Jahrhunderts in der im Russischen üblichen Namensform eine Kosakensiedlung östlich des Ural benannt, das heutige Rajonverwaltungszentrum Tschesma in der Oblast Tscheljabinsk.

Wirtschaft und Infrastruktur

Viele Türken aus İzmir und İstanbul haben in Çeşme Ferienhäuser und verbringen ihre Wochenenden und einen Großteil der Sommermonate dort. Seit dem Bau einer neuen Autobahn von İzmir nach Çeşme (O 32) hat sich die Anfahrtszeit erheblich verkürzt. Çeşme hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu einem der populärsten Ferienorte vor allem für Einheimische entwickelt und gilt als sehr exklusiv.

Panorama von Çeşme