Salihli ist eine Stadt der türkischen Provinz Manisa und zugleich der Hauptort des Landkreises. Salihli liegt an der Straße Izmir - Ankara. Es ist die drittgrößte Stadt der Provinz. Im Bezirk lebten 2014, nachdem alle Gemeinden und Dörfer eingemeindet wurden, 156.861 Bürger.
Salihli ist eine Stadt mit einer langen Geschichte. In der Zeit der Hethiter 1750–1200 v. Chr. hieß die Gegend um Salihli vermutlich Assuwa oder Uda. Die Gründung der Stadt unter dem Namen Hyde führt Herodot auf die Dynastie der Herakliden zurück. Im 6. bis 7. Jahrhundert vor Christi Geburt war das wenige Kilometer westlich gelegene Sardes (heute Sart) die Hauptstadt von Lydien. Der damalige König Kroisos wurde 437/539 v. Chr. vom persischen Großkönig Kyros II. besiegt. Damit wurde Sardes Hauptstadt der persischen Satrapie Lydien. Sardes war auch Ausgangspunkt für die 2.500 km lange persische Königsstraße nach Persepolis.
Mit dem Sieg Alexanders des Großen in der Schlacht am Granikos im Jahre 334 v. Chr. gelangte Sardes in den hellenistischen Machtbereich. Unter den Seleukiden wurden in Sardes jüdische Kriegsveteranen angesiedelt, dies wiederum begünstigte später das Entstehen einer christlichen Urgemeinde. Ab 133 v. Chr. wurde Sardes Teil der römischen Provinz Asia, das unter den Severern besondere kulturelle Förderung erhielt. Es wurde Sitz eines Geschworenengerichts. 17 n. Chr. wurde Sardes von einem schweren Erdbeben heimgesucht, das den ganzen Bezirk verwüstete. Daraufhin erließ Kaiser Tiberius der Stadt für fünf Jahre alle Steuern und schenkte ihr darüber hinaus 10.000.000 Sesterzen zum Wiederaufbau. Als Konstantinopel Hauptstadt des Byzantinischen Reiches wurde, entwickelte sich ein neues Straßensystem, das die Provinzen mit der Hauptstadt verband. Damit geriet Sardes zunehmend an den Rand und verlor seine Bedeutung. Es behielt jedoch weiter seine formale Hoheit und wurde ab 295 Bischofssitz der Provinz Lydien.
Bald nach 1301 überrannten die Seldschuken das Hermos- und Kaystrostal, und 1306 wurde ihnen ein Fort auf der Zitadelle von Sardes vertraglich zugesprochen. Der Niedergang der Stadt setzte sich fort bis zu ihrer Eroberung (und wahrscheinlichen Zerstörung) 1402 durch den Mongolenherrscher Timur. Bis zum 19. Jahrhundert lag Sardes wüst und hauptsächlich Gebäude der römischen Zeit waren sichtbar. Seit 1958 unterstützen die Harvard- und die Cornell-Universität jährliche archäologische Grabungen in Sardes. Die heutige Ruinenstadt lässt durch ihre teilweise erfolgte Restaurierung die alte Pracht erahnen. Neben dem zerstörten alten Sardes entstand das neue Salihli etwa 10 Kilometer entfernt von den Ruinen im 16. Jahrhundert. Im Vertrag von Sèvres wurde die Region um Salihli Griechenland zugesprochen und am 24. Juni 1920 von griechischen Truppen während des Griechisch-Türkischen Krieges besetzt. Am 5. September 1923 eroberten türkische Truppen die Stadt.
Der offiziellen Internetpräsenz des Rabbinats in der Türkei zufolge kann man das Judentum in der Türkei bis vor 220 v. Chr. zurückverfolgen. Aus dieser Zeit stammt die Ruine einer Synagoge in Sardes.
Die Stadt Salihli liegt im Süden des Gediz-Flusses, auf einer Steigung der Gebirgskette Bozdağ. Sie liegt 125 Meter über Meer. Der Ort besteht neben der Kernstadt aus acht weiteren Gemeinden.
Dazu kommen noch 78 Dörfer in der Region.