Nevşehir, das Herz Kappadokiens, entführt Besucher in eine Landschaft aus bizarren Felsformationen, unterirdischen Welten und Himmel voller bunter Ballons. Hier ist die Natur Bildhauerin, Geschichte ein ständiger Begleiter und jeder Sonnenaufgang ein Spektakel.
Feenkamine, tuffsteinfarbene Täler, bizarre Schluchten und verborgene Höhlen: Die Umgebung von Göreme, Uçhisar und Ortahisar wirkt wie aus einer anderen Welt. In der goldenen Stunde verwandelt sich die Landschaft in eine Märchenkulisse.
Von Hethitern über Römer bis zu byzantinischen Mönchen – Nevşehir war immer ein spiritueller und strategischer Knotenpunkt. Die unterirdischen Städte von Derinkuyu und Kaymaklı, die Felsenkirchen des Göreme-Nationalparks und Festungen auf Tuffkegeln erzählen Jahrtausende.
Neben den ikonischen Heißluftballonfahrten bietet Nevşehir tiefe Einblicke in anatolische Gastfreundschaft: handgefertigte Keramik aus Avanos, deftige Tontopfgerichte und Musik, die zwischen den Felsen widerhallt.
Nur wenige Kilometer westlich von Göreme erhebt sich Uçhisar wie eine natürliche Festung über das Tuffsteinmeer. Der gleichnamige Burgfelsen – Uçhisar Kalesi – ist der höchste Punkt Kappadokiens und bietet einen atemberaubenden Rundblick bis zum Erciyes-Gebirge. In seinem Inneren: Gänge, Höhlen und Geschichte auf mehreren Etagen.
Zu seinen Füßen öffnet sich das Taubenschlag-Tal (Güvercinlik Vadisi), dessen in den Fels gehauene Nischen einst der Düngerversorgung dienten – heute eine der malerischsten Wanderrouten der Region.
Viele der einst verlassenen Höhlenwohnungen wurden zu Boutique-Hotels und Künstlergalerien umgebaut. Der Ort lebt vom ruhigen Charme, vom ersten Licht der Ballone am Morgen und vom abendlichen Gold der Tuffsteinlandschaft.
Rund um den Dorfplatz gibt es Handwerksläden, Teehäuser und die kreative Siedlung Cevizli, die mit Musik, Kunst und traditioneller Küche verzaubert.
Tief unter der anatolischen Erde verborgen liegt Kaymaklı Yeraltı Şehri, eine der größten und spektakulärsten unterirdischen Städte der Türkei. Sie reicht über acht Ebenen in die Tiefe, davon sind vier für Besucher zugänglich – mit Ställen, Kirchen, Küchen, Vorratskammern und Belüftungssystemen, alles in den weichen Tuffstein gehauen.
Die Stadt wurde über Jahrhunderte erweitert – zuerst von den Hethitern, später von frühen Christen zur Flucht vor Verfolgung. Die schmalen Gänge, massiven Rollsteine zum Verschließen der Tunnel und das ausgeklügelte Belüftungssystem zeugen von technischer Raffinesse.
Über der Erde liegt die heutige Gemeinde Kaymaklı – ruhig, beschaulich und umgeben von den vulkanischen Feldern Zentralanatoliens. Die Region lebt von Landwirtschaft, traditionellem Handwerk und ihrem Ruf als Tor zur Unterwelt Kappadokiens.