Kilis ist eine türkische Stadt in der Region Südostanatolien und hat 106.293 Einwohner (Volkszählung 2015). Kilis ist die Provinzhauptstadt der gleichnamigen Provinz Kilis. Die Stadt liegt an der syrischen Grenze in einer gleichnamigen Ebene, am Fuße des Kefiz auf ca. 650 m über dem Meeresspiegel.
In unmittelbarer Nähe der Stadt befinden sich zahlreiche Höyüks, die zeigen, dass die Region seit sehr langer Zeit besiedelt ist. Der bekannteste und am besten erforschte ist der Oylum Höyük, der seit dem Neolithikum bis in byzantinische Zeit besiedelt war.
Der Name Kilis wird erstmals in arabischen Schriften im 10. Jahrhundert verwendet und wird von der Bezeichnung für „Kirche“ hergeleitet. Ende des 11. Jahrhunderts wurde Kilis von Kreuzrittern erobert, geriet später in die Hand der Ayyubiden und der ägyptischen Mamluken. Als die Region vom Osmanensultan Selim dem Gestrengen erobert wurde, war Kilis noch ein Dorf. Ab dem Jahre 1519 war Kilis dann eine Kleinstadt mit vier Mahalles und ca. 1.500 Einwohnern. Ende des 19. Jahrhunderts gehörte Kilis zur Provinz Aleppo und hatte 20.000 Einwohner. Der Geograph Vital Cuinet berichtet u. a. von 47 Freitagsmoscheen, 12 kleineren Moscheen, 4 Derwischkonventen, 24 Medressen und 3 Kirchen.
Kilis liegt unmittelbar nördlich der Grenze zu Syrien. In die Grenzstadt haben sich viele Flüchtlinge vor dem Bürgerkrieg gerettet und es leben dort bereits mehr Syrer als Türken. Seit Januar 2016 ist die Stadt mehrmals von Raketen getroffen worden.
Kilis verfügt über eine Universität, die sich im Zentrum der Stadt befindet. Zu ihr gehören Fakultäten für Technik, Kunst, Wissenschaft und Verwaltungswissenschaften sowie mehrere Berufsschulen.