Gülnar liegt auf dem Taşeli-Plateau im Hinterland der Provinz Mersin, eingerahmt von Silifke im Osten, Bozyazı–Anamur im Westen und Mut im Norden. Die Höhenlage bringt klare Luft, weite Yayla-Wiesen und pinienbewachsene Hänge. Landwirtschaft (Oliven, Mandeln, Getreide) prägt das Umland; an der südlichen Distriktgrenze reicht Gülnar bei Büyükeceli sogar bis ans Mittelmeer.
Kulturell begegnen sich antike Spuren, mittelalterliche Burgenreste und dörfliche Tradition: Steinmauern, Quellplätze und Sommerhäuser erzählen vom Leben zwischen Berg, Wald und Wasser. Wer Ruhe, Natur und authentisches Dorfleben sucht, findet hier „das leise Mersin“ – fernab der großen Küstenorte.
Winteratmosphäre
Im Winter werden Wege ruhig, Bäche klar und der Himmel weit. In höheren Lagen fällt zeitweise Schnee; Wälder duften nach Harz und Erde. Die Dörfer wirken dann besonders beschaulich – ideal für Spaziergänge, Fotografie und stilles Naturerleben, solange man auf Bergwetter und Straßenverhältnisse achtet.
Sehenswürdigkeiten
Meydancık (Kirshu) – Burgruine & Panorama – Historische Anlage in den Bergen mit weitem Blick.
Yayla-Routen – Sommerfrische über Kiefernwäldern; schattige Picknick- und Quellplätze.
Büyükeceli–Küste – Abschnitt am Mittelmeer; Felsküste, kleine Buchten, Promenaden.
Dorfmoscheen & Plätze – Treffpunkte des Alltags; Markttage mit regionalen Produkten.
Legenden
Die Spur der Gülnar Hatun: Man erzählt, die Stammmutter der Region habe vom Plateau bis zum Meer eine Kette aus Quellen berührt – wer an drei Quellen Wasser schöpft, finde Mut, Geduld und Heimkehr.
Der singende Mandelbaum: In klaren Nächten rauscht der Wind durch blühende Mandelhaine wie ein Chor. Wer lauscht, hört die Geschichten der Ältesten.
Der Stein mit dem Loch (Delikkaya): Durch das Felsenfenster geblickt, soll ein Wunsch reifen, der sich beim nächsten Regen erfüllt.
Sagen
Die drei Wege der Yayla: Ein Pfad führt zur Erinnerung, einer zur Hoffnung, einer zur Ruhe. Wer sie in einem Tag beschreitet, trägt das Plateau im Herzen.
Der Wächter des Baches: An Quellstellen wachen – so heißt es – uralte Platanen. Wer ihren Schatten respektiert, geht sicher durchs Tal.
Die Stimme vom Felsgrat: Ruft man am Abend seinen Namen in die Schlucht, hallt er dreifach zurück – ein Zeichen, achtsam und dankbar weiterzugehen.