Siverek ist eine Stadt und ein Landkreis ist der Provinz Şanlıurfa im Südosten der Türkei. Die Bevölkerung der Stadt beträgt 105.475 und die des Landkreises 204.638 (Stand 2008).
Siverek gehört zwar zur Provinz Şanlıurfa, ist aber geschichtlich und geografisch enger mit Diyarbakır, das ungefähr 83 km entfernt ist, verbunden. Zur Zeit des Osmanischen Reiches gehörte Siverek als ein Kaza (Unterbezirk) zum Vilayet Diyarbakır, und die Bewohner Sivereks sind dafür bekannt, dass sie sich auch heute noch widerwillig als ein Teil Şanlıurfas sehen.
Auf dem Land leben meistens Zazas und Kurden. Es gibt auch eine turkmenische Gemeinde im Dorf Karacadağ und eine kleine Anzahl Araber. Die Menschen leben von der Landwirtschaft und als Saisonarbeiter in den Dörfern des benachbarten Diyarbakır.
Wie in anderen Orten in Şanlıurfa stehen das Gewerbe und die Politik in Siverek unter sehr starkem Einfluss und sogar ganz unter der Kontrolle eines mächtigen Aşirets. Siverek ist die Heimat von Sedat Edip Bucak, der ein ehemaliger Abgeordneter der DYP war und den Autounfall in Susurluk überlebte. Er ist der Führer des Bucak-Clans, die seit Gründung der Türkei im Parlament für Siverek saßen. Sedat Edip Bucak ist immer noch ein Freund des ehemaligen Vorsitzenden der DYP Mehmet Ağar.
Die Mitglieder des Bucak-Clans sind Zazas, die im 19. Jahrhundert aus dem nahen Diyarbakır nach Siverek kamen. Sie waren immer loyal gegenüber dem Staat, besonders während des Scheich Said Aufstands in den 20er Jahren. Sie waren Anhänger der Demokrat Parti des Adnan Menderes, überlebten aber den Militärputsch von 1960. Die Bucaks waren auch aktiv im Kampf gegen die separatistische PKK. In den 1970ern wurde der Bucak-Clan zum Ziel der PKK. Hunderte Mitglieder des Clans wurden während dieser Zeit vom Staat zu Dorfschützern in Siverek und Hilvan ernannt. Das Gebiet wurde zum Schauplatz von Angriffen auf Politiker aller Richtungen.
Andere große Clans sind die Kırvar, İzol, Kejan, Karakeçililer, Karahanlı, Kalender, Babij. Kämpfe und Misstrauen unter den Clans sind nicht selten.
Während seiner langen Geschichte änderte sich der Name des Ortes oft.