Edirne, im äußersten Nordwesten der Türkei gelegen, war einst die Hauptstadt des Osmanischen Reiches, bevor Istanbul diesen Titel übernahm. Heute ist die Stadt ein lebendiges Freilichtmuseum osmanischer Baukunst, eingebettet zwischen den Flüssen Meriç und Tunca und unweit der Grenzen zu Griechenland und Bulgarien.
Die von Mimar Sinan erschaffene Selimiye-Moschee, seit 2011 UNESCO-Weltkulturerbe, prägt das Stadtbild wie eine Krone auf einem historischen Schatz. Neben ihr beeindrucken auch die Üç Şerefeli Moschee, die Alte Moschee (Eski Cami) und zahllose Medresen, Brücken und Karawansereien mit filigranen Steinmetzarbeiten und beeindruckenden Kuppeln.
Besonders berühmt ist Edirne für die Kırkpınar-Ringkämpfe, das älteste noch ausgetragene Sportereignis der Welt – ein über Jahrhunderte gepflegtes Ritual, das Tradition, Männlichkeit und Gemeinschaft vereint.
Durch den überdachten Ali-Pascha-Basar schlendern Besucher zwischen Gewürzen, Textilien und Süßwaren. Kulinarisch verwöhnt die Stadt mit Spezialitäten wie Ciğer Tava (gebratene Leber) und Edirne Köftesi.
Edirne ist nicht nur ein historisches Juwel, sondern auch ein kulturelles Bindeglied zwischen Europa und Anatolien. Es ist ein Ort, an dem Minarette und Glockentürme, Brücken und Flüsse, Geschichten und Gegenwart in harmonischer Vielfalt zusammenfließen.
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